Lukas Krauss beim Spezial-Slalom in Morzine / Frankreich
Vom 29.01. bis 03.02.2024 fanden im französischen Portes du Soleil (südlich vom Genfer See) die Junioren-Weltmeisterschaften der alpinen Skifahrer statt. Lukas Krauss vom SSC Schwenningen war dabei einer der Nominierten vom Deutschen Skiverband (DSV). Und der 19-jährige Dauchinger hatte ein wahrlich volles Programm zu absolvieren.
Den Auftakt der Welttitelkämpfe der U21 bildete der Abfahrtslauf. In Chatel waren auf einer anspruchsvollen, doch sehr gut präparierten 2,3 Kilometer langen Abfahrtspiste insgesamt 695 Höhenmeter zu bewältigen. In 2 Trainingsläufen konnte sich Lukas, der fast 2 Jahre seine langen Abfahrtslatten nicht mehr untergeschnallt hatte, an Gelände, Geschwindigkeit und Material gewöhnen.
Im WM-Rennen am 30.01.2024 erreichte er dann unter 51 Startern den beachtlichen Platz 31. Die Speed-Messung zeigte bei ihm eine Geschwindigkeit von 111,3 km/h. Und die Abfahrt sollte als gute Vorbereitung für den am Folgetag stattfindenden Super-G dienen. Auf etwas kürzerer Strecke, dafür aber mit mehr Kurven ausgeflaggt, traten nun 66 Fahrer an. Trotz eines flüchtigen Fahrfehlers im oberen Teil platzierte sich der junge Dauchinger als bester Deutscher mit 1,88 Sekunden Rückstand auf den Juniorenweltmeister auf Rang 27. Und er war damit nicht ganz zufrieden.
Doch der Renntag war für Lukas Krauss noch nicht beendet. Es galt für ihn unter Flutlicht auf dem Slalomhang von Morzine in der neu geschaffenen Team-Kombination eine möglichst gute Slalomzeit zu erzielen. So wurde in Addition der Super-G-Zeit seines Teampartners Simon Widmesser (WSV Oberaudorf) als Team Germany 2 ein guter Platz 20 erkämpft. Beeindruckend für alle war die Kulisse von rund 4.000 Zuschauern, die den Silberrang von Gastgeber Frankreich 1 sowie den Sieger Italien 1 und den Drittplatzierten Österreich 3 feierten.
Ebenfalls unter Flutlicht fuhren am Folgetag in Les Gets im Mixed-Team-Wettbewerb jeweils 2 Frauen und Männer aus insgesamt 16 Nationen im KO-System einen Parallel-Riesenslalom, um den neuen Junioren-Mannschaftsweltmeister zu ermitteln. In der ersten Runde traf die deutsche Mannschaft in der Besetzung Charlotte Grandinger, Marie Bogner, Nickco Palamaras und Lukas Krauss auf Tschechien. Dank guter Laufzeiten von Marie und Lukas reichte ein 2:2 für den Einzug ins ¼-Finale. Gegner dort war dann Team Canada. Lukas Krauss hatte einen starken Gegner, welcher zur Hälfte des Parallellaufes leicht in Führung lag. Doch dann riskierte er etwas zu viel und rutschte auf der kompakten Rennpiste aus. Da im entscheidenden letzten Heat Nickco Palamaras knappe 0,03 Sekunden Rückstand auf seinen Gegner hatte, verpasste das deutsche Team zur Enttäuschung aller die Finalläufe um die Medaillen.
Doch langes Hadern war nicht angesagt. Am nächsten Nachmittag ging es dann bei sehr frühlingshaften Temperaturen wieder auf den Slalomhang von Morzine. Mit Startnummer 52 hatte dabei Lukas Krauss praktisch keine Chance, sich im ersten Lauf unter die besten 30 Fahrer zu platzieren. Bei Flutlicht am kühleren Abend konnte sich der DSV-C-Kader-Athlet doch noch von Rang 45 auf Platz 30 verbessern.
Am Schlusstag der toll organisierten Junioren-WM starteten im Riesenslalom insgesamt 151 Athleten den Kampf um die Medaillen. In Saint-Jean-D'Aulps waren zwei anspruchsvolle Läufe mit jeweils 470 Meter Höhendifferenz gesetzt. Lukas Krauss erreichte mit Startnummer 50 im ersten Durchgang den ausgezeichneten Platz 27. Da auch hier in Durchgang 2 die besten 30 Rennläufer in umgekehrter Reihenfolge starten durften, nutzte Lukas die gute Piste und erzielte nach beherzter Fahrt mit Rang 19 sein bestes Resultat bei dieser Junioren-WM. Noch besser traf sein DSV-Teamkollege Nickco Palamaras (SC Garmisch) die Riesenslalom-Schwünge. Mit Laufbestzeit verbesserte er sich von Platz 15 noch auf Rang 7. Die beiden Junioren waren so zum Abschluss richtig zufrieden mit ihren Leistungen.
Auch insgesamt konnte Lukas Krauss auf eine eindrückliche und durchaus erfolgreiche Wettkampfwoche blicken. Er hat als einziger Teilnehmer an allen 6 Wettbewerben teilgenommen, zeigte bis zum Ende kraftvolle und konzentrierte Leistungen und hat sich gegenüber den bis zu 2 Jahre älteren Junioren wahrlich gut behauptet. Somit hat er schon jetzt Vorfreude auf die nächstjährige alpine Junioren-Weltmeisterschaft, welche in Santa Caterina / Italien angesetzt ist. Und er hofft natürlich, dass er sich dafür durch gute Leistungen auf den Skiern erneut qualifizieren kann.
Matthias Krauss
Zeitungsartikel vom 08.02.2024: Erfolgreiche Teilnahme